Da bei Innenfensterbänken die Witterungsbeständigkeit des Materials keine Rolle spielt, kann man eigentlich jeden Naturstein im Innenbereich als Fensterbank verwenden. Allerdings gibt es hier je nach dem für welches Bauvorhaben man Fensterbänke braucht einige Einschränkungen, die wir anhand einer Materialauswahl hier kurz darstellen:
6.1. Marmor und Kalkstein
Natursteine wie Carrara, Jura oder Belgisch Granit sind sehr bekannt, werden aber in Deutschland immer weniger verwendet, weil die Oberflächen dieser
Gesteinsarten relativ leicht verkratzen und auch recht fleckempfindlich sind. Insbesondere für Mietobjekte oder gewerbliche Bauten sind diese Materialien
nicht zu empfehlen, es sei denn aus bestimmten gestalterischen Gründen für Privathäuser können solche Steine trotzdem empfohlen werden, werden der
Käufer einen erhöhten Pflegeaufwand in Kauf zu nehmen bereit ist.
6.2. Agglo-Kunststeine
Agglo-Kunststeine, auch Agglomarmor oder Agglomerate genannt bestehen aus Marmorbestandteilen und Polyesterharzen und werden in ganz Europa besonders
als Fensterbänke immer mehr eingesetzt. Vorherrschend sind hier weiße und graue Sorten wie Royal Bianco, Micro Carrara, oder Project Grigio.
Neben einem günstigen Preis bietet diese Art Kunststeine auch eine geringere Empfindlichkeit und höhere Bruchsicherheit als Marmor oder Kalkstein, auch wenn
nicht die hohe Belastbarkeit von Graniten oder anderen Hartgesteinen erreicht wird.
6.3. Granit und andere Hartgesteine
Zu den robustesten Natursteinen die man als Fensterbänke nutzen kann gehören Granite wie Gris Nevada und andere Hartgesteine wie zum Beispiel Nero Assoluto,
oder Impala. Aber auch farbenfrohere Steine wie Muti Color, Paradiso, oder Juparana Colombo sind sehr zu empfehlen, wenn Sie dem Kunden geschmacklich
zusagen. Bei dieser Natursteingruppe reicht das Preisspektrum von sehr günstig bis teuer und auch farblich ist fast alles möglich.
Granite und andere Hartgesteine sind für jede Gebäudeart und für jeden Raum uneingeschränkt zu empfehlen.
Allerdings gibt es in dieser Gesteinsgruppe keine wirklich weißen, oder beige Materialien und auch nur wenige, optisch wirklich homogen wirkende Steine.
6.4. Schiefer, Basalt, Sandstein
Fensterbänke für den Innenbereich aus Sandstein werden in Deutschland nicht mehr häufig verwendet; zumeist sind diese Materialien recht teuer, können häufig
nur in begrenzter Länge angeboten werden und sind durch die hohe Wasseraufnahme vergleichsweise kratz- und fleckempfindlich.
Basalt wie zum Beispiel die italienische Basaltina, oder die Eifeler Basaltarten sind mehr oder weniger offenporig und darum als Innenfensterbank nur eingeschränkt
nutzbar; in den offenen Poren kann sich Hausstaub und andere Verschmutzungen sammeln, was besonders vor dem Hintergrund von Allergien als nicht wirklich
hygienisch betrachtet werden kann. Zwar kann man diese Poren auch verspachteln, aber dadurch wird das Material auch erheblich teurer.
Schiefer liegt zurzeit sehr im Trend, sowohl für Innenfensterbänke als auch für Außenfensterbänke. Das gilt besonders für die nicht ganz so rauen Sorten wie
zum Beispiel Mustang Schiefer. Allerdings ist auch beim Schiefer zu berücksichtigen, dass es sich um ein Weichgestein handelt, weshalb dieser Stein
kratzempflindlich ist. Eine optisch gleichwertige Alternative aus dem Hartgesteinbereich wäre zum Beispiel Nero Assoluto mit einer gebürsteten
Oberfläche.